Der Wolf trägt eine Ray-Ban

raul-modesto-lobovon Rena­to Bor­ghi / 1 D, 2 H /  Ori­gi­nal­ti­tel: O Lobo de Ray-Ban / Über­set­zung von Ange­la Meer­mann / Frei zur DSE

Die Auf­füh­rung von „Richard III.“ ist zu Ende. Das Publi­kum ist gegan­gen. Alex­an­der, der Haupt­dar­stel­ler, noch halb kos­tü­miert, betritt die Büh­ne, in der Hand einen Rekor­der und eine Pis­to­le. Er beginnt über sich, sei­ne Lie­bes­be­zie­hun­gen und sei­nen Beruf zu mono­lo­gi­sie­ren und schlüpft dabei in ver­schie­de­ne Rol­len. Sein und Schein gehen inein­an­der über, als er sei­ne pri­va­te Situa­ti­on – eine Ména­ge-à-trois – Revue pas­sie­ren lässt. Sei­ne Frau und sein Gelieb­ter, denen er zu einer Thea­ter­kar­rie­re ver­hol­fen hat, wol­len ihn ver­las­sen. Als die bei­den plötz­lich auf­tau­chen, ver­sucht er sie umzu­stim­men. Er argu­men­tiert, schreit, bet­telt und weint. Umsonst. Am Ende fin­det er sich allein… Alles Thea­ter? Ein Stück über die Qua­len und die Selig­keit auf der Büh­ne zu ste­hen, über gro­ße Gefüh­le, dra­ma­ti­sche Auf­trit­te und die unstill­ba­re Sehn­sucht, geliebt zu werden.

Lese­pro­be

O Lobo de Ray-BAnUrauf­füh­rung: 1987, São Pau­lo / Regie: José Pos­si Neto / mit Chris­tia­ne Tor­lo­ni, Raul Cor­tez und Rena­to Modesto