Unerhört Intim

von Lei­lah Assum­p­ção / 1 D, 1 H / Ori­gi­nal­ti­tel: Intimi­dade inde­cen­te / Über­set­zung von Ange­la Meermann

Maria­no und Rober­ta, ein erfolg­rei­ches Paar um die 50; die zwei erwach­se­nen Kin­der sind aus dem Haus. Und plötz­lich beschlie­ßen bei­de sich zu tren­nen. Maria­no glaubt, er kön­ne in sei­nem Leben wie­der alles auf Anfang dre­hen; Rober­ta hin­ge­gen ver­sucht mit dem Allein­sein und Altern klar­zu­kom­men. Es ist die gar nicht unge­wöhn­li­che Geschich­te eines Paa­res, das nicht von­ein­an­der los­kommt und sich die nächs­ten 30 Jah­re immer wie­der trifft, in einem „Expe­ri­men­tier­raum“ auf der Suche nach ihrer ver­lo­re­nen Lie­be. Bei ihrer letz­ten Begeg­nung sind bei­de 90 Jah­re alt.

Lese­pro­be

Urauf­füh­rung: 2001, São Pau­lo / Regie: Regi­na Gal­di­no / mit Ire­ne Rava­che und Mar­cos Caru­so / DSE: 2005 Mün­chen, Team­thea­ter Come­dy / Regie: Isa­bel­la Hüb­ner /Sylvia Eisen­ber­ger, Chris­ti­an Mey

Presse

Das Stück „Uner­hört intim“, das im Team­thea­ter Come­dy erst­mals in Deutsch­land zu sehen ist, zeigt nicht nur den Ver­fall einer Ehe, son­dern auch die ver­geb­li­chen Ver­söh­nungs­ver­su­che zwei­er lie­bes­be­dürf­ti­ger Men­schen in den fol­gen­den Jahr­zehn­ten. Dabei nähert sich die bra­si­lia­ni­sche Autorin Lei­lah Assum­p­ção den erns­ten The­men Alter und Sex im Alter über den Umweg der Komö­die. Schlüpf­ri­ge Details und fet­zi­ge Dia­lo­ge die­nen als Ablass­ven­til für die gro­ße Ver­zweif­lung der Figuren.
Jen­ny Hoch in: Süd­deut­sche Zei­tung, 4.11.2005

Im bio­morph-fleisch­far­be­nen Büh­nen­bild von Clau­dia Wein­hart, des­sen hüft­ho­he Ver­tie­fun­gen auch Wohn­lö­cher von Becketts Win­nie sein könn­ten, und in der hell­wa­chen Insze­nie­rung von Isa­bel­la Hüb­ner fei­ern Syl­via Eisen­ber­ger und Chris­ti­an Mey ein klei­nes Schau­spie­l­er­fest: Ganz ohne Thea­ter­tricks und jen­seits auf­ge­setz­ter Tüt­te­lig­keit las­sen sie Rober­ta und Maria­no vor den Augen der Zuschau­er über drei Jahr­zehn­te altern.
Mathi­as Hej­ny in: Münch­ner Abend­zei­tung, 5.11.2005

Eine brül­lend komi­sche und zugleich bru­tal ehr­li­che Komö­die von Lei­lah Assum­p­ção über die Geschich­te eines Paa­res (…), wenn Ver­liebt­heit und Inti­mi­tä­ten schon längst kein The­ma mehr sind.
Maria Stein­wen­der, in: Klei­ne Zei­tung, 9.4.2015 über Peter Faß­hu­bers Insze­nie­rung am Theo Thea­ter Ober­zei­ring, Mai ‑Juli 2015