Assumpção, Leilah

Leilah AssumpçaoLeilah Assumpção, geboren in Botucatu, im Bundesstaat São Paulo, begann eine Pädagogik-Ausbildung an der Universität der Stadt São Paulo (USP) und wurde vom renommierten brasilianischen Modedesigner der 60er Jahre, Dener, als Model entdeckt. Neben ihrer Karriere als Model absolvierte sie eine Schauspielausbildung, bei der sie enge Kontakte zu politisch engagierten Theaterleuten knüpfte. Es war die „bleierne Zeit“ in Brasilien – seit 1964 herrschte die Militärdiktatur. Dieses politische Biotop inspirierte Leilah 1969 zu ihrem ersten Theaterstück Fala baixo, senão eu grito (Leise, sonst schrei ich), das auf die Schwarze Liste der Zensurbehörde kam. Der Protest vieler Theaterleute bewirkte, dass das Aufführungsverbot aufgehoben wurde. Das Stück wurde mit großem Erfolg vom Publikum aufgenommen, obwohl – oder gerade weil – es das traditionelle Frauenbild ad absurdum führte. Mit ihrem Zwei-Personen-Stück Unerhört intim, in dem sie die Unbilden des Alters und das Tabuthema Sex im Alter aufgreift, hat Leilah ihr fünfundzwanzigstes Stück geschrieben; 2001 in São Paulo uraufgeführt, wurde es bis 2006 gezeigt, darunter in Rio, Montevideo, Buenos Aires, Lissabon, München und Dresden. 2008 entstand ihr bisher letztes Stück, Illustríssimo Filho da Mãe (Eine Nacht mit Mutter), eine Komödie über den „neuen Mann“. 2010 erschien das Buch Onze Peças, im Verlag Casa das Palavras, das mit elf Theaterarbeiten einen Überblick über das Schaffen der Autorin vermittelt.

In meiner Arbeit ist nicht das Biografische entscheidend – ich horche in mich hinein, verspüre einen Impuls, eine Emotion, die mich packt, überfließt… tja, und dann muss ich die ganze Nacht in meine Schreibmaschine hacken. Das darf man ja gar nicht mehr laut sagen heutzutage… Schreibmaschine – ich tu’s trotzdem… und ich liebe das Theater!