Der Geruch des Regens

von Bosco Brasil /  1 D, 1 H / Originaltitel: Cheiro de Chuva / aus dem brasilianischen Portugiesisch von Michaela Ulich / Frei zur DSE

Im Tanzstudio, ein Saal voller Spiegel, nur die Lehrerin und ihr Schüler. Während sie ihm beibringt für das Fest zu seiner Silberhochzeit eine gute Figur auf dem Parkett zu machen, geraten beide in den Sog jener Welt auf der anderen Seite des Spiegels. Hier findet das heimliche Rendezvous ihrer Blicke statt, hier erzählen sie von ihren Sehnsüchten, auch von ihrem Begehren für einander. Etwas, mit dem sie in der ´realen Welt` schlecht umgehen können. Lieber üben sie weiter verbissen die Tanzschritte und warten auf den erlösenden Regen.

Foto de chuva 4 - SP

Den sonst unerbittlich an den realen Umständen scheiternden Figuren in seinen anderen Stücken hat Bosco Brasil diesmal den Protagonisten eine heitere Resignation verliehen, die geradezu als weise Lektion in puncto vergeblicher Liebe gelten kann und einen Hauch von Romantik vermittelt.

Fotograf: R. Eche

 Leseprobe

Uraufführung: 2007 im Teatro de Maison de France, Rio de Janeiro, Regie: Bosco Brasil, mit Tânia Costa und Marcello Escorel