Der Himmel fünf Minuten vor dem Sturm

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Sil­via Gomez / 2 D, 1 H / Ori­gi­nal­ti­tel: O Céu Cin­co Min­u­tos Antes da Tem­pesta­de / aus dem bra­silia­ni­schen Por­tu­gie­sisch von Michae­la Ulich / Frei zur DSE 

“Es ist alles unter Kon­trol­le: Sero­to­nin und Adre­na­lin. Moti­va­ti­on, Ener­gie, Auf­merk­sam­keit, Impul­se, Appe­tit, Libi­do, Stim­mung, kogni­ti­ve Funk­tio­nen. Sie wis­sen ja wie das läuft” , erklärt die Kran­ken­schwes­ter Isa­bel Dr. Arthur, der end­lich mal vor­bei­kommt, um sich nach dem Befin­den sei­ner Toch­ter Deni­se zu erkun­di­gen. Arthur kommt aller­dings so gut wie nie sei­ne Toch­ter Deni­se besu­chen. Und die wünscht sich nichts sehn­li­cher, als ihren Vater zu sehen. So beschließt sie, für immer das klei­ne Mäd­chen zu blei­ben, das an ihrem zehn­ten Geburts­tag ein Plas­tik-Plansch­be­cken bekom­men hat, der Tag, an dem Arthur die Fami­lie ver­las­sen hat. Kran­ken­schwes­ter Isa­bel, ihre Mut­ter, spritzt ihr Psy­cho­phar­ma­ka, um sie ruhig zu stel­len. In der Zwi­schen­zeit löst sie Kreuz­wort­rät­sel und ach­tet dar­auf, dass ihr Dutt immer akku­rat bleibt. In hel­len Momen­ten ist Deni­se  fest ent­schlos­sen, davon zu lau­fen – und sei es auf der Gegenspur.

Urauf­füh­rung: 2008, São Pau­lo, Sesc Anchie­ta. Regie: Eric Len­ate, mit Pau­la Arru­da, Patri­cia Car­val­ho, Car­los Morelli

Lese­pro­be

Was wir «nor­mal» nen­nen, ist ein Pro­dukt von Ver­drän­gung, Ver­leug­nung, Iso­lie­rung, Pro­jek­ti­on, Intro­jek­ti­on und ande­ren For­men destruk­ti­ver Akti­on gegen die Erfahrung.”
Ronald D. Laing, “Phä­no­me­no­lo­gie der Erfahrrung