von Julia Spadaccini / 3 D, 3 H / Originaltitel: A Porta da Frente / aus dem brasilianischen Portugiesisch von Isabella Parkinson / Frei zur DSE
Eine Durchschnittsfamilie: Rui, der Vater, arbeitet nicht sehr erfolgreich als Makler; Lenita, die Mutter, wird von keinem so richtig beachtet und flüchtet sich im Internet in ein „zweites Leben“; die sechszehnjährigen Zwillinge Natalia und Jonas leiden an pubertären Lebensüberdruss, während die leicht verwirrte Großmutter Marilou von einem Date mit Marlon Brando fantasiert. So leben mehr oder weniger nebeneinander her in einer kleinen Wohnung in Rio de Janeiro, alle mehr oder weniger unzufrieden, traurig und resigniert. Da zieht eines Tages Sascha, ein Gesangslehrer, in die Nachbarwohnung ein. Sein Gesang, seine Musik bereitet der Familie höchste Irritation, zumal er obendrein noch völlig ungeniert Frauenkleider trägt. Der geheimnisvolle „Fremde“ bringt unerwartete und überraschende Änderungen in ihren Alltag – und was als Komödie beginnt, wird zunehmend düster und dramatisch.
Uraufführung 2013, Rio de Janeiro. Regie: Jorge Caetano und Marco André Nunes. Darsteller: Jorge Caetano, Malu Valle, Maria Esmeralda Forte, Rogério Freitas, Felipe Haiut, Nina Reis
Leseprobe
Foto: João Julio Melo